Wer steckt hinter der Varreler Milchtankstelle vom Hof Mahlstedt?
Mahlstedts Milchhof bedeutet natürlich zum einen sehr viele Kühe, aber die wollen auch versorgt werden und so gibt es eben auch ein paar Menschen die sich mit viel Leidenschaft und Liebe um das Wohl der Tiere kümmern, auf dem Hof Mahlstedt.
Ich hatte nun die Gelegenheit, diese Menschen etwas näher kennenzulernen und denke das Kümmern um die Tiere bedeutet in erster Linie sehr viel Arbeit und auch einiges an Aufopferung für das Wohl der Tiere.
Nicht nur Beruf, sondern auch Berufung
Nach meinem Gespräch mit Andrè Mahlstedt ist mir aber schnell klar geworden, für ihn kann es nichts anderes geben, er ist mit vollem Herzen und unendlicher Leidenschaft bei seinem Beruf. Er macht übrigens gerade seine Meister-Prüfung, an dieser Stelle viel Glück 🙂
So ist es auch er und seine Eltern Heike und Rolf Mahlstedt die dafür sorgen, dass wir diese äußerst leckere und gesunde Milch 24 Stunden am Tag bekommen können, 7 Tage die Woche, vielen Dank!
Das Futter für die Tiere kommt komplett von den eigenen Anbau- bzw. Weideflächen. Somit bekommen die ca. 120 Kühe nur das beste Futter, davon kann sich auch jeder auf dem Hof Mahlstedt überzeugen, denn dort gibt es praktisch keine ‚Betreten verboten‘ Schilder.
Nur sollten die Ställe nicht ohne vorheriger Absprache betreten werden, das gilt insbesondere für die Kälberställe, da geht es aber nicht darum etwas zu ‚verheimlichen‘, sondern um das Wohl der Tier. Schnell werden bei solchen Besuchen Krankheitserreger in die Ställe getragen, daher bitte immer vorher Nachfragen und nur in Begleitung.
Rechts ein Foto vom Kälberstall, die Tiere durchlaufen dort mit ihren Artgenossen verschiedene Bereiche, je nach Alterstufe, bis sie dann zum Schluss in einen extra Stall für Jungtiere kommen. Die Bullen kommen dann in ihren eigenen Stall und auch die Kühe werden im Laufe der Zeit aufgeteilt, zum Beispiel gibt es eine Stall für trächtige Kühe oder einen für besonders ertragreiche Tiere.
Der Hof Mahlstedt ist ein Zuchtbetrieb, natürlich wird dort ständig versucht die Erträge der Tiere zu steigern, aber es werden auch gerne mal andere Dinge probiert, so sieht man hier links im Bild ein Kalb aus einer Zucht die eher in Süddeutschland verbreitet ist, sogenanntes Braunvieh.
Ob die Milch wohl anders schmeckt?
Auf Facebook hatte ich ja bereits über die neue Milchtankstelle in Varrel berichtet, dort gab es recht bald in einem Kommentar die Frage „gibt es da auch Kabakühe“, nun ja, das Foto rechts sollte die Frage beantworten 🙂 , das ist auch nicht die einzigste, aber sie fand ich besonders schön. Gleich hinter der Milchtankstelle befindet sich derzeit so ein weißes ‚Kunstoffzelt‘ mit einer Einzäunung davor, dort können Besucher sich eines der Kälber anschauen oder auch streicheln. Keine Sorge, das Tier wird dort bestens versorgt. Früher gab es auf dem Hof übrigens noch Schweine, heute gibt es neben ein paar Pferden und Hunden nur noch Kühe, und alles dreht sich um die beste Versorgung der Milchlieferanten. Somit wird die zum Hof gehörende Landflächen von über 140 Hektar fast ausschließlich zur Füttergewinnung der Tiere genutzt. Das sind immerhin gut 240 Fussballfelder, diese erstrecken sich von Adelheide bis nach Brinkum. Etwas 70 ha werden zur Hälfte für den Anbau von Getreide oder Mais genutzt und weitere 70 ha Grünland für Futtergras. Das Getreide wird in der Ungermühle aufbereitet, also auch hier bleibt alles in der Region. Das ist einer der Gründe warum wir hier in Varrel noch so viel Grün vor unseren Haustüren haben, bitte dran denken wenn sie wieder frische Milch brauchen. Dann gibt es noch etwa 6,5 ha Weidefläche, das sind etwas mehr als 9 Fussballfelder, rund um den Hof direkt in Varrel für Kühe und Pferde.
Besonders interessant fand ich es mal zu sehen wie die Kühe denn heute von ihrer ‚Last‘ befreit werden. Auf dem Foto ist der Melkstall zu sehen, vieles läuft da vollkommen automatisiert ab, aber dennoch sehr verträglich für die Kühe, zumindest hatte ich als Außenstehender und Leihe den Eindruck. Die Tiere wirkte weder nervös noch gestresst, denke sie waren froh ihr kostbares Gut endlich abliefern zu dürfen. Melken mit den Händen macht und kann wohl heute kaum noch jemand, so Heike Mahlstedt, bei 3000 bis 3500 Liter am Tag, die hier auf dem Hof gewonnen werden wäre das auch kaum zu schaffen.
Für uns ist die Milchtankstelle wirklich eine tolle Bereicherung und jeder sollte das Produkt einmal probieren, noch frischer geht einfach nicht. Und sollten sie weitere Fragen zum Umgang mit der Milch haben, dann machen sie es doch einfach wie die Kunden mit ihrem Fragezettel im Bild nebenan :-), diese hängen im Häuschen der Tankstelle, die Mahlstedt’s freuen sich darauf ihnen die passenden Anworten zu geben.
Auf dem Hof habe ich ein Schild gefunden und wenn auch die Dame des Hauses nicht erwähnt wird, so denke ich gilt das Moto für alle Familienmitglieder:
Vielen Dank an die Familie Mahlstedt!
Weitere Fotos vom Hof Mahlstedt finden sie hier: