1289 – Grundsteinlegung zur Geschichte Varrel
Auszugehen ist von einer Ortsgründung am 27. Oktober 1289. Zumindest ist kein Dokument früheren Datums bekannt, welches Varrel namentlich erwähnt.
In besagtem Dokument, einer Urkunde, erlaubt der damalige Erzbischof Giselbert zu Bremen dem Kloster Heiligenrode das feuchte, moorige Gebiet des heutigen Varrels zu besiedeln. Weiter geht aus der Urkunde hervor, das daß Gebiet zu einem früheren Zeitpunkt bereits einmal besiedelt war. Es existierte auch der Name „Verlebric“ schon, aus dem sich später der heutige Ortsname Varrel entwickeln sollte.
Gehöfte und Gebäude in Varrel
Varrel war landwirtschaftlich ausgerichtet. Es gab mehrere landwirtschaftliche Höfe. Eines der beiden größten war das Varreler Gut von 1381. Eigentümer dieser Güter war das Kloster Heiligenrode.
Heute gehört das Gut Varrel der Gemeinde Stuhr und ist ein Zeugnis der hohen Baukunst eines Niedersachsenhauses in Fachwerkbauweise.
Damalige Lebensumstände
In der Frühzeit des Mittelalters betrieben die Menschen in der Region des heutigen Varrel hauptsächlich Landwirtschaft auf den kargen Böden der höhergelegenen Geestgebiete. Ebenso gingen sie der Viehaltung, der Fischerei und der Jagd nach.
Die Erträge waren jedoch mager und auch das Land gehörte ihnen nicht. Das einfache Volk musste Nutzungsrechte beim jeweiligen Landesherren erwerben, der Eigentümer des komplett unbesiedelten Landes war.
Andere Arbeitsmöglichkeiten gab es zu früherer Zeit kaum, da das Handwerk einer strengen Zumpftordnung unterlag und kaum einer in die Zumpft hineingelassen wurde.
Es ist bekannt das einige Männer aus Varrel zu Fuß nach Holland zogen, was in der Regelm etwa 6 Tage dauerte, um dort als Torfstecher, Seemann oder Walfänger zu arbeiten. Die Arbeit dort war meist noch härter als zu Hause. Wer sie aushielt oder überlebte konnte aber guten Lohn mit in die Heimat nehmen.
Kirche in Varrel
Von Anbeginn an gehörte Varrel zur Kirchgemeinde Stuhr. Die erste Kirche in Stuhr ist wahrscheinlich im Jahre 1184 entstanden. Es handelte sich vermutlich um eine Konstruktion aus Holz, die der Ritter Friedrich von Mackenstedt in Auftrag gegeben hatte. Varrels eigene Kirchen-geschichte beginnt vor nicht allzu langer Zeit. 1971 wurde eine eigene Kirchgemeinde gegründet und 1975 die Kirche und das Gemeindehaus eingeweiht.
Schulformen
Die erste Schule in Stuhr wurde etwa 1640 eingerichtet. Es war eine Küsterschule, die im kirchlichen Sinne geführt wurde. Der Lehrer war der Küster der Gemeinde und das Lehrbuch war die Bibel. Gelehrt wurde der Katechismus und Kirchenlieder. Unterrichstsprache war bis ca. 1670 plattdeutsch, danach kam in Oldenburg hochdeutsch auf.
1706 wird die allgemeine Schulpflicht im Winter eingeführt. Ab 1719 gab es in Varrel dann auch eine eigene Schule, so das die Kinder nicht mehr den weiten Weg nach Stuhr gehen mussten und so den Eltern keine Arbeitskraft unnötig verloren ging. Im Sommer mussten die Kinder Vollzeit zu Hause arbeiten.
Soweit zur Geschichte Varrel, gerne nehme ich Ratschläge zur Verbesserung des Beitrags an.